Schubknallen
Das Schubknallen gehört mittlerweile zu den beliebtesten Dienstleistungen im Chiptuningbereich überhaupt. Die deaktivierte Schubabschaltung, die auch Crackle, Popcorn, Antilag oder Schubknallen genannt wird, wird mittlerweile bereits seit vielen Jahrzehnten serienmäßig bei den Motoren verbaut. Wird die Schubabschaltung deaktiviert, so geht es in erster Linie darum, die Kraftstoffzufuhr nicht zu trennen. Ist dies der Fall, wird automatisch eine Fehlzündung erzeugt, wodurch das Blubbern in der Abgasanlage generiert werden kann. Hierfür muss die Schubabschaltung nicht komplett deaktiviert werden, sondern wird lediglich ein kleines Stück nach hinten verlagert. Für diese Änderung ist allerdings auch eine vollkommen neue Abstimmung der Motorsteuerung im Schubbetrieb notwendig.
Die Neuprogrammierung der Schubabschaltung
Damit eine Neuprogrammierung der Schubabschaltung möglich ist, wird das jeweilige Fahrzeug für wenige Stunden benötigt. Wichtig ist dabei eine individuelle und persönliche Beratung von Tuning Spezialisten. Die Neuprogrammierung der Schubabschaltung kann natürlich auch mit einem erweiterten Softwaretuning verbunden werden, damit die optimale Leistung aus dem jeweiligen Fahrzeug geholt werden kann. Beim Schubknallen muss allerdings beachtet werden, dass es laut STVO verboten ist, ein Fahrzeug ohne erneute TÜV- und Abgasabnahme nach der Neuprogrammierung der Schubabschaltung zu benutzen. Die juristische Verantwortung für die Verwendung eines solchen Fahrzeuges liegt selbstverständlich ausschließlich beim Anwender.
Wie funktioniert das Schubknallen?
Ursprünglich wurde eine Schubabschaltung zunächst bei Dieselmotoren eingesetzt. Hierbei schaltete die Einspritzpumpe die Kraftstoffförderung ab, wenn die Motordrehzahl zu groß und der Drehzahlregler aktiv war. Beim Ottomotor wird die Schubabschaltung hingegen seit 1980 in elektrischen Einspritzanlagen verwendet. Das Schubknallen dient in erster Linie der Kraftstoffeinsparung und kommt dann zum Tragen, wenn die Geschwindigkeit verringert werden muss und der Motor dabei als Bremse genutzt werden kann. Die Kupplung darf dabei natürlich nicht betätigt werden. Da die Schubabschaltung normalerweise nicht komplett deaktiviert, sondern nur etwas nach hinten verlegt wird, wird auch der Zündwinkel etwas zurückgenommen. Somit zündet der Kraftstoff deutlich später als gewöhnlich. Dementsprechend zündet ein Teil des Kraftstoffes erst im Abgastrakt, wodurch das sogenannte Schubknallen erzeugt wird. Wenn es sich bei dem Motor um einen Turbomotor handelt, so ist es möglich, dass der Ladedruck aufrechterhalten wird. Dies funktioniert durch die weitere Verbrennung von Kraftstoff. Zu beachten ist, dass der Spritverbrauch steigt.
Schubabschaltung vom Profi deaktivieren lassen
Grundsätzlich kann der Aufwand bei der Deaktivierung der Schubschaltung in etwa mit dem Aufwand bei einer Kennfeldoptimierung verglichen werden. Somit ist in jedem Fall ein Eingriff in das Motorsteuergerät notwendig, wenn Schubknallen erzeugt werden soll. Wenn hierbei falsche Handgriffe getätigt werden, kann dies schnell zu kapitalen Schäden am Motor führen. Ein Gerücht ist zudem, dass die Schubabschaltung mit VCDS bei VAG-Fahrzeugen deaktiviert werden kann. Dies stimmt nämlich ebenso wenig, als dass Chiptuning überhaupt mit VCDS möglich ist. Um das gewünschte Schubknallen erzeugen zu können, sollte die Schubabschaltung also niemals selber deaktiviert werden, denn ansonsten können kapitale Schäden am Motor entstehen. Ein erfahrener und professioneller Tuner weiß schließlich viel besser, was er zu tun hat und welche Handgriffe er vornehmen muss, um keine Schäden am Motor anzurichten.